Borkig-rissige Hautwucherungen bei Pocken am Schnabelwinkel und am Augenlid. Durch die Hautrisse können sich bakterielle Sekundärerreger ansiedeln und zu Vereiterungen führen.
Schleimhautform der Pocken: Die Erkrankung kann leicht mit dem "Gelben Knopf" verwechselt werden. Bei den Schleimhautpocken handelt es sich im Gegensatz zum "Gelben Knopf" um fest mit der Unterlage verwachsene Hautwucherungen.
Taubenpocken kommen weltweit in Taubenbeständen und bei Wildtauben vor. Besonders in feuchtem Sommer und warmem Herbst treten Taubenpocken vermehrt auf.
Krankheitserreger:
Das Taubenpockenvirus erzeugt bei Tauben die typischen Haut- und Schleimhautveränderungen. Es ist für Menschen und Säugetiere nicht infektiös.
Krankheitssymptome:
Die Taubenpocken treten in 2 Verlaufsformen auf:
Die Infektion verläuft gewöhnlich gutartig, solange die Haut- und Schleimhautveränderungen, die auch gleichzeitig auftreten können, auf die lokalen Infektionsstellen beschränkt bleiben. Zu Störungen des Allgemeinbefindens kommt es nach Eindringen des Virus in die Blutbahn und Besiedlung innerer Organe. Die Pockenerkrankung dauert etwa 3-4 Wochen, bei unzureichend ernährten Tauben auch mehrere Wochen bis Monate. Bakterielle Sekundärinfektionen können die Krankheitsprozesse komplizieren.
Krankheitsfeststellung:
Die Pocken werden verhältnismäßig leicht an den typischen Wucherungen bzw. Belägen auf Haut und Schleimhäuten erkannt.
Die Sicherung eines Verdachtes erfolgt durch feingewebliche Untersuchung des entzündlich veränderten Gewebes auf "Bollingersche Körperchen", die das Virus in großer Menge enthalten.
Ähnliche Krankheitsbilder:
Rachentrichomoniasis (Gelber Knopf), Ornithose, Ansteckender Schnupfen (Rachenentzündung).
Hinweise zur Vorbeuge:
Nur eine aktive Schutzimpfung - im Rahmen der Impfprophylaxe (siehe Jahresvorsorgeplan: Impfplan Taubenpocken) schützt die Tauben, die dann innerhalb von 4 Wochen eine belastungsfähige Immunität aufbauen.