Der chronische Schnupfen bei Tauben wird häufig "Mycoplasmose" genannt. Er wird durch eine Mischinfektion aus Bakterien (z.B. Kokken), Viren (z.B. Herpes) und Keimen, die zur Gruppe der Mycoplasmen gehören, hervorgerufen. Es wird angenommen, dass Mycoplasmen eine schwere Erkrankung nur dann erzeugen, wenn andere Infektionen hinzukommen.
Erreger
Mycoplasmen sind außerhalb des Tierkörpers nur kurze Zeit lebensfähig, bei 20°C ca. 17 Tage, bei 50 °C nur 20 Minuten. Tiefe Temperaturen begünstigen die Lebensfähigkeit. Mycoplasmen werden durch fast alle gebräuchlichen Desinfektionsmittel, z.B. desinfectans, sicher abgetötet.
Die Ansteckung erfolgt über den Kot, das Trinkwasser, das Futter, über Geräte und durch Tröpfcheninfektion von Taube zu Taube.
Krankheitserscheinungen
Schleimig-eitriger Nasenausfluss, verminderte Flugleistung, Flugunlust, schwerfälliges Fliegen, Entzündungen im Rachenraum, schmatzende Atemgeräusche, die besonders nachts gut hörbar sind, Luftsackentzündung.
Krankheitsfeststellung
Tierkörperuntersuchung: Luftsackentzündung
Serologische Blutuntersuchung
Behandlung
Siehe Behandlungsplan "aviosan".
Desinfektion mit desinfectans.
Vorbeuge
Abstellung möglicher Faktoren, welche die Widerstandskraft der Taube gegenüber einer Infektion schwächen: Solche Faktoren können sein: zu dichter Besatz der Taubenschläge, mangelnde Sauberkeit, verborgene Infektionen (z.B. Ektoparasiten, Wurmbefall, Kokzidieninfektion), zu starke Beanspruchung bei der Zucht, mangelhaftes Futter, schlechte Wasserversorgung, Strapazen rund um die Reisezeit.